Seit meinem letzten Eintrag hier ist so einiges passiert. Für kurze Neuigkeiten habe ich meine Facebook-Seite genutzt, die für alle auch ohne Registrierung bei Facebook sichtbar ist.
Nach dem Ironman UK Ende Juli war ich wieder fast der "Alte". Meine Leistung konnte ich wieder stabilisieren und vor allem konnte ich bis zum nächsten Wettkampf, den Ironman 70.3 Budapest, gut trainieren. Es waren zwar nur fünf Wochen dazwischen, aber immerhin konnte ich diese Zeit mal gesund zum Training nutzen.
Die Erstaustragung des 70.3 Budapest war sehr gelungen. Ingo und ich staunten nicht schlecht was da alles auf die Beine gestellt wurde. Mein Wettkampf verlief dann auch sehr gut. Zwar hatte ich beim Schwimmen ein bisschen den Anschluss verpasst, doch umso besser lief es dann auf dem Rad. Ich konnte konstant am Limit fahren. Leider nahm es die Spitzengruppe nicht so ernst mit der 10m Windschattenregel... über Platz sechs nach dem Rad fahren kam ich demnach nicht hinaus. Der Lauf war dann auch noch ganz passabel und ich konnte mit Platz fünf gut leben, denn es fühlte sich bis zum Ziel mal wieder richtig gut an.
Der Wettkampf lag mir auch nicht lange in den Beinen und ich konnte schnell weiter trainieren. Schon am Folgewochenende (29./30. August) stand ein Test über die 180km Rad an. Zusammen mit Maik Petzold als Schwimmer und Sven Kunath als Läufer absolvierten wir die Langdistanz beim Knappenman als Staffel. Maik legte mit 49 Minuten gut vor und ich konnte mit 4:11h ebenfalls gut an Sven weitergeben, der unsere Staffel dann nach 7:47h ins Ziel lief.
Ich hatte mir nun innerhalb weniger Wochen eine Topform aufgebaut, die ich für die nun beginnende Hawaii-Quali 2015 nutzen wollte. Ich entschied mich für den Ironman Barcelona am 5. Oktober.
Eine Woche nach dem Knappenman, also Anfang September kam unsere Tochter Amelie zur Welt. Nach meinem ersten Kind hätte ich eigentlich wissen müssen, dass die ersten Wochen besonders anstrengend für alle werden, doch irgendwie wollte ich es schaffen alles perfekt zu machen. Nun bekam ich plötzlich auch noch einen Platz für den Ironman Hawaii am 11. Oktober. Und als ob mir jemand die Entscheidung abnehmen wollte, bekam ich von einer Stunde zur nächsten eine etwas speziellere Krankheit. Verbunden mit Antibiotika usw bedeutete das für mich sieben weitere Tage Sport verbot. Hawaii wurde abgesagt, da ich dort nur mit Topform wieder am Start stehen möchte.
Nach einer weiteren Woche bis ich wieder im Training angekommen war, wurde aber auch die Zeit bis zum Ironman Barcelona zu knapp. Aus Frust und mit viel Motivation wollte ich es dennoch probieren. Die Strecke dort ist flach und schnell und die Anreise ziemlich einfach. Zusammen mit Ingo ging es also los. Schon das Schwimmen war schlecht und auf dem Rad ging es so weiter. Es lief nichts zusammen, doch finishen wollte ich und tat es auch.
Nach diesem weiteren Langdistanz-Negativerlebnis in diesem Jahr setzten wir uns im Team zusammen und überlegten was zu tun ist. Ich wollte unbedingt noch ein weiteres Rennen machen um das Jahr sportlich zufrieden abschließen zu können. Außerdem war ich mir meiner Stärke bewusst, wenn ich nur einmal ein paar Wochen am Stück durchtrainieren konnte.
Die Wahl fiel auf den Ironman Western Australia. Dort hatte ich mein bisher bestes Rennen gemacht und war voller Tatendrang es dort auch 2014 zu schaffen. Thomas schrieb mir sofort den "Spezial Plan" und begleitete mich auch ins anstehende Trainingslager nach Can Picafort/Mallorca ins Hotel Ferrer Janeiro. Ideale Bedingungen trugen zum perfekten Training bei. Nach einer Woche zu Hause ging es mit der Familie für zwei weitere Wochen nach Fuerteventura ins Playitas. Die gesamten Wochen liefen super und ich konnte auch beim Training allein im Playitas meine Form weiter zuspitzen. Nun noch die Tage zu Hause überstehen und ab nach Australien.
Das gelang nun auch. Zusammen mit Ingo und Jana ging es über Abu Dhabi nach Perth. Vor Ort war alles sehr vertraut von 2013 und ich hatte so richtig Lust auf das Rennen. Zusammen mit den Profis Monique Grossrieder, Mareen Hufe und Andreas Niedrig absolvierte ich einige der letzten wichtigen Einheiten. Zudem hatten wir auch richtig Spaß zusammen. Ingo trainierte auch ab und an mit und Jana schoss richtig schöne Fotos. Leider wurde Andreas krank und konnte nicht starten. Monique wurde beim Training allein dann auch noch von einem Auto übersehen und musste ins Krankenhaus geflogen werden...
Zum Glück gehts ihr den Umständen entsprechend wieder besser.
Auch bei mir entwickelte sich eine kleine Erkältung, die ich aber auf die Aufregung schob. Man hört vor so einem Rennen dann auch immer ganz genau in sich herein...Also zum Rennen:
Das Schwimmen verläuft traditionell um den Busselton Jetty. Nach einem Landstart geht es mit Vollgas und dieses Mal sogar mit Rückenwind/Strömung ins 21 Grad warme Meer. Nach 1,9 km und immer noch klarer Sicht auf den neun Meter tiefen Meeresboden ging es zurück. Der Gegenwind türmte Wellen auf, doch ich kam gut zurecht und setzte mich in einer guten Gruppe fest. Nach gut 50 Minuten war ich wieder am Strand und damit fast drei Minuten schneller als 2013.
Die Radstrecke wurde aufgrund des großen Teilnehmerfeldes von drei 60km Runden auf zwei 90km Runden geändert. Nach wie vor ist die Strecke flach und die Herausforderungen bilden die vielen Wendepunkte, sowie zunehmender Wind im Tagesverlauf. Auf dem Rad angekommen hatte ich erst mal Halsschmerzen und Essen/Trinken tat schon ziemlich weh. Was aber viel wichtiger war, ich hatte großartige Beine. Es lief wie von selbst. Die Atmung war entspannt und es machte riesigen Spaß in der Aero-Position über die Straße zu brettern. Ich machte mich allein auf den Weg zur Spitzengruppe.
Einige Athleten konnte ich regelrecht stehen lassen, nur Per Bittner und Jan van Berkel schafften dann zusammen mit mir den Anschluss an die Gruppe um die Topfavoriten (Gambles, Dellow, Kemp, Guillaume). Nur Clayton Fettel war der Gruppe ein wenig enteilt, musste aber später mit Krampf-Problemen das Rad abstellen. Es waren unter anderem auch noch Patrik Nilsson und Denis Chevrot in der Gruppe vertreten, die später dann das Rennen beim Laufen bestimmen sollten.
Da es bei mir so gut lief und ich mich nicht verstecken wollte, fuhr ich auch direkt an der Gruppe vorbei und versuchte weg zu kommen. Dabei meldete sich dann mein Magen das ein oder andere Mal. Es krampfte immer wieder. Meine Beine wollten aber. Leider hielten sich bis auf Per Bittner, Jan Van Berkel und Joe Gambles alle anderen bei der Tempoarbeit zurück. Beim Vorstoß des Franzosen Guillaume hatte mein Magen dann zunehmend Probleme und ich konnte ihm nicht folgen. Er konnte das Tempo aber auch nicht halten und wurde später wieder eingeholt. Nur Chevrot ließ sich nun zum ersten Mal vorne sehen und zog weg.
Zusammen mit den Favoriten ging es also auf die Laufstrecke und ich hoffte, dass mein Magen nun funktionierte.
Leider war das nicht so. Zwischen km 10-11 musste ich die erste Magenkrampf-Gehpause einlegen. Ab dort waren dann alle kommende Dixi´s meine. Einige auch mehrmals...Falls mal ein Kilometer ging, konnte ich auch wieder schneller als 4:30min/km laufen, doch darauf folgte dann schnell wieder die schmerzhafte Realität. Bis dahin wäre noch so einiges drin gewesen, doch mein Traum vom erneuten Podium platzte. Ich wollte nun nur noch irgendwie über die Ziellinie. Wenigstens das schaffte ich, immerhin noch auf Platz zehn der Profiwertung. Mareen wurde im ebenfalls sehr gut besetzten Frauenfeld zweite - Glückwunsch noch mal!
Das "Seuchenjahr" im wahrsten Sinne des Wortes ist nun vorbei. Privat lief dafür alles bestens und so wie 2013 bin ich nun auch wieder froh im Kreise meiner Familie zu sein um neue Pläne zu schmieden. Wie die aussehen werde ich sehr bald bekannt geben. Vielen Dank natürlich an alle fürs Daumen drücken und unterstützen!!!
Nun wünsche ich euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest und auch schon mal einen guten Rutsch ins Jahr 2015 :-)
Ergebnisse von August-Dezember: